Briefmarke des Monats: Kunsterziehung schult Persönlichkeit

Briefmarke des Monats: Kunsterziehung schult Persönlichkeit

Jedes Kind sei ein Künstler, soll Pablo Picasso einmal bilanziert haben. Das Problem bestehe nur darin, wie es Künstler bleiben könne, wenn es aufwachse. Ob sich die Legislative des Großherzogtums Luxemburg von diesem Gedanken des spanischen Malers inspirieren ließ, als sie am 13. April 1979 per Gesetz die Gründung des Fachbereiches Kunst für den Sekundarunterricht festlegte, ist nicht überliefert.

In Luxemburg besteht eine allgemeine Schulpflicht. Vom vierten bis zum zwölften Lebensjahr besuchen alle Kinder acht Jahre die Grundschule. Ab dem zwölften Lebensjahr beginnt der siebenjährige Sekundarunterricht. Er ist in zwei Unterrichtszweige unterteilt, einen klassischen Zweig, der die Grundlagen für ein Hochschulstudium legen soll und einen allgemeinen Zweig, der auf eine praktisch orientierte Berufsausbildung vorbereiten soll.

Schülerinnen und Schülern, die sich als Schwerpunkt für die Sektion Kunst entscheiden, sollen die gleichen höheren Bildungswege offenstehen, wie Absolventen mit anderen Schwerpunkten. Vor der Gesetzgebung vor 40 Jahren war Kunst ein Nebenfach für kreativ interessierte Schüler. Seit April 1979 wurde die neue Fachrichtung Kunsterziehung gleichberechtigt neben Mathematik, Naturwissenschaften, Gemeinschaftskunde und Sprachen in den Stundenplan aufgenommen.

Fester Bestandteil

Erste praktische Lehrerfahrungen konnte die Sektion Kunst im Schuljahr 1979/80 am Hauptstädtischen Gymnasium „Lycée des Garçons Luxembourg“ sammeln. Vier Jahrzehnte später hat sie sich als fester Bestandteil des luxemburgischen Schulsystems etabliert. Kunsterziehung offenbart eine ungeahnte Vielseitigkeit und führt innovative Arbeitsweisen in den Schulalltag ein. Schulkinder können die verschiedenen Facetten des Themas erleben. Neben der Wissensvermittlung von Kunstgeschichte können Experimente und Erfahrungen in den Sparten Zeichnen, Grafik und Medien-Design ausführlich theoretisch erarbeitet und praktisch erprobt werden. Ein Beispiel für die konkrete Umsetzung des Erlernten war ein landesweiter Wettbewerb in enger Zusammenarbeit mit der POST Philately. Den jungen Talenten wurde die Möglichkeit geboten, eine Briefmarke zu kreieren. Drei Mädchen belegten die vorderen Plätze. Der Entwurf von Sarah Schümperli begeisterte die Jury am stärksten. Sarahs Motiv – eine zielstrebig voranschreitende junge Frau, mit einem Vorhaben im Kopf, einem überdimensionierten Zeichenstift unter dem linken Arm, einer Präsentationsmappe in der rechten Hand und einer Farbpalette im Hintergrund – ist unsere Briefmarke des Monats Juni. Der originelle 0,80-Euro-Wert wird ab dem 9. Juni ausgegeben.

Serie im gedruckten BMS

Die „Briefmarke des Monats“ ist eine Beitragsreihe in der Printausgabe des BRIEFMARKEN SPIEGEL, die wir auch online präsentieren. Jeden Monat stellen wir eine neue Briefmarke oder einen neuen Block vor. Die aktuelle Neuausgabe wurde in der Ausgabe 6/2020 vorgestellt, die seit 29. Mai 2020 im Handel erworben werden kann. Abonnenten erhalten das aktuelle Heft immer ein paar Tage vor dem Erstverkaufstag direkt in den Briefkasten und sparen dabei noch Geld.


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Authored by: Kai Böhne

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