Sonderflug zu Ehren des Schneiders von Ulm

Sonderflug zu Ehren des Schneiders von Ulm

Der Verein für Briefmarkenkunde Ulm/Neu-Ulm und der Aero-Philatelisten-Club Deutschland (APCD) würdigen einen kühnen Flieger, der als „Schneider von Ulm“ bekannt geworden ist. Er wurde vor 250 Jahren geboren.

Der Aeroclub plant dazu eine besondere Aktion: Da der Flugplatz Erbach bei Ulm wieder geöffnet ist, findet am 24. Juni 2020 ein Sonderflug mit einem Kleinflugzeug statt, zu dem Sammler ihre Belege (keine Zusatzleistungen, keine Mitläufer) bis zum 12. Juni einsenden können.

Ein genialer Erfinder

Wer war nun dieser Schneider, der zum Flugpionier wurde? Der Ulmer Albrecht Berblinger, der „Schneider von Ulm“, war neben seinem Schneider-Handwerk sehr an technischen Dingen interessiert, erfand eine bewegliche Beinprothese („Fußmaschine“) und machte sich, inspiriert vom Vogelflug, Gedanken um Fluggeräte. In den Weinbergen rund um Ulm testete er seine Fluggleiter und fand gute thermische Voraussetzungen dafür an den Südhängen und auf den Weinberghäuschen, die als Startrampe dienten. Mit einem selbstgebauten Hängegleiter aus „indischem Rohr“ wollte er schließlich vom damals 100 Meter hohen Turm des Ulmer Münsters starten, was ihm aber verwehrt wurde.

Leider ein Gleitflug ins Wasser


So startete er am 31. Mai 1811 von der Adler-Bastei am Donau-Ufer, beobachtet von einer großen Menschenmenge. Zuvor hatte sogar König Friedrich I. von Württemberg Interesse an seinen Ideen gezeigt und ihm, unabhängig vom Ausgang seines Experimentes, 20 Louisdor übergeben, bevor er wieder aus Ulm abreiste. Doch die Thermik an jenem Tag war ungünstig. Vermutlich wusste Berblinger das, denn er zögerte den Start hinaus − auch Vertreter des Königs waren anwesend. Fallwinde über der Donau ließen das Gleitflug-Experiment scheitern – der nötige Auftrieb fehlte und so endete der erste dokumentierte Flugversuch der Menschheit im Wasser.
Für den genialen Gedanken des Gleitfluges war die Zeit noch nicht reif. Berblinger erntete Hohn und Spott, zog sich zurück und starb mit 58 Jahren ausgegrenzt und verarmt. Ein Nachbau seines Fluggerätes hängt heute im Ulmer Rathaus. Erst 1986 konnte nachgewiesen werden, dass der Fluggleiter funktionierte.

Briefmarken, Postkarte und Stempel

Der Ulmer Verein hat Bogen mit Briefmarken auf Privatbestellung anfertigen lassen; Frankaturwert der Einzelmarken 60 Cent. Außerdem steht eine Bildpostkarte zur Verfügung, die ebenfalls den Schneider von Ulm würdigt. Die Marke ist im Bogen zu zehn Stück für zehn Euro zuzüglich Versand erhältlich. Die Karte wird in kleinen Mengen gegen Ersatz des Versandportos sogar kostenlos abgegeben. Am 24. Juni 2020 findet der Sonderflug mit einem Kleinflugzeug statt, zu dem Sammler ihre Belege (keine Zusatzleistungen, keine Mitläufer) bis zum 12. Juni einsenden können. Die geflogenen Belege bekommen einen Flugbestätigungsstempel; außerdem wird es einen Sonderstempel mit dem Motiv des Flugpioniers geben.


Kontakt: Interessenten für den Sonderflug wenden sich an Horst Teichmann, Jahnstr. 6, 08236 Ellefeld. Mit einzusenden ist eine Bearbeitungsgebühr von 75 Cent pro Beleg (für APCD-Mitglieder 50 Cent). Die Belege mit beliebiger Adresse werden nach dem Flug in Ulm dem „Erlebnis: Briefmarken“-Team der DPAG zur Abstempelung mit dem Postsonderstempel und Weiterleitung an die Adressaten übergeben. Ein „Erlebnis: Briefmarken“-Team kommt am 24. Juni von 10 bis 16 Uhr ins Haus der Stadtgeschichte, Weinhof 1. Auch der Ulmer Verein wird an diesem Tag vor Ort im Haus der Stadtgeschichte sein.
Briefmarken Individuell und Exemplare der Bildpostkarte sind beim Vorsitzenden des Vereins für Briefmarkenkunde Ulm/Neu-Ulm 1883, Günter Thumerer, zu erhalten. E-Mail: thumgue@gmx.de, Tel. 0731 / 57420.

© Beitragsbild: Verein für Briefmarkenkunde Ulm/Neu-Ulm. Montage: Philapress, Tanja Drass


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Authored by: Birgit Freudenthal

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